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Diehl BGT Defence GmbH & Co. KG

Typografie: Bild Die Firma Diehl Munition hat ihren Ursprung noch vor dem Zweiten Weltkrieg, als das Metallwerk von Diehl als kriegswichtiger Betrieb eingestuft wurde und mit der Produktion von Zündern und Patronen begann. Von dem heutigen Firmenkonsortium Diehl-Gruppe gilt die Diehl BGT Defence GmbH & Co. KG mit einem Jahresumsatz von ca. 420 Mio. Euro als das größte Tochterunternehmen im Verteidigungsgeschäft des Teilkonzerns Diehl-Defence.

Der Rüstungskonzern Diehl BGT Defence GmbH & Co. KG entwickelte u.a. den Infrarot-Zielsuchkopf, der seit Dezember 2005 bei den Eurofightern (und Tornados) der Luftwaffe der Bundeswehr montiert wird und ist schwer bei der Forschung und Herstellung unbemannter Flugsysteme im Geschäft.

Der von Diehl mit vermarktete Drohne Predator B wird von US-Truppen in Afghanistan eingesetzt. Aus der hoch fliegenden unbemannten Drohne werden Raketen auf Bodenziele und Personen abgefeuert.

So ist sie in Kooperation mit der österreichischen Firma Schiebel Elektronische Geräte Anbieter der Helidrohne »Camcopter S-100«, eine Drohne die mit ihren Rotorblättern einem Hubschrauber gleich, senkrecht starten und landen kann und u.a. deshalb bei der Marine zum Einsatz kommt. Diehl kümmert sich um die komplette Logistik, Ersatzteilversorgung und Wartung und rüstet die Drohne technisch u.a. mit der elektro-optischen Inrarot-Sensorik aus. Das System besteht aus dem Fluggerät, einer Bodenkontrollstation und einer Auswertungsstation, in der die übertragenen Bilder und Videodaten ausgewertet werden. Die Drohne wird als Produkt für zivile und militärische Anwendnungen angeboten.

Typografie: Bild In Kooperation mit der Firma Microdrones entwicklte die Firma Diehl BGT defence die Drohne »Sensocopter«, die anlässlich eines Naziaufmarschs in Dresden und breiter Gegenproteste von der Polizei Sachsen angemietet und zum Einsatz kam.

An diesen Beispielen wird deutlich, dass die Hersteller von Drohnen ihren Absatzmarkt im zivilen und im Militärischen Einsatzbereich suchen. Ein nicht unbedeutender Teil der Technologie für die unbemannten Aufklärungssysteme — dies sind neben Flugkörpern, auch Landfahrzeuge — werden im zivilen Bereich entwickelt und angeboten. Die Produktion im und für den zivilen Sektor erhöht den Absatzmarkt und ermöglicht zudem von Maßnahmen des Wirtschaftsministeriums zur Förderung der zivilen Sicherheitswirtschaft zu profitieren oder sich von Forschungsprogrammen des Bundesministerium für Bildung und Forschung fördern zu lassen.

So läßt sich der Rüstungskonzern Diehl BGT Defence z.B. aus Forschungsmitteln für die zivile Sicherheit im Bereich »Detektionssysteme für chemische, biologische, radiologische, nukleare und explosive Gefahrenstoffe« fördern.

Mit der an sprachlichem Euphemismus kaum zu überbietende »Gesellschaft für intelligente Wirksysteme«, einer Tochterfirma von Diehl, gegründet zusammen mit der Rüstungsfirma Rheinmetall-Defence, ist Diehl auch auf dem Bereich der Produktion von Landminen und Streubomben aktiv. Nach einem 1997 vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffungsmaßnahmen (BWB) erteilten Auftrag, entwickelte »die Gesellschaft für intelligente Wirksysteme« eine Munition, die von Fachleuten (sowie der österreichischen Regierung) aufgrund ihrer Wirkung als "Streumunition" bezeichnet wurde. Jedoch gingen die Firmen gegen diese Bezeichnung juristisch vor und nach einem Münchener Gerichtsurteil darf diese Munition nicht mehr als »Streumunition« bezeichnet werden. Die Hersteller betitelten ihr Produkt mit dem Akronym »SMArt 155« und verwiesen damit auf eine ganz andere Definition. Sprache wird als Desinformation missbraucht, das gilt insbesondere für die Sprache des Militärs und die von Waffenproduzenten. Bereits der erste hergestellte sechsschüssige Trommelrevolver des US-Waffenfabrikanten Colt hieß »Peacemaker«.