Einführung
Willkommen auf der Internetseite "antimilitaristisch
unterwegs"
Mit dieser Seite möchten wir zu Stadtspaziergängen
durch die vielschichtige Metropole Berlin einladen.
Mit dem Blick auf:
- die in Berlin ansässigen Firmen,
Lobbyverbänden, PolitikerInnen, Dienstleistungs- unternehmen
und Privatpersonen, die sich an dem Geschäft mit dem
Krieg beteiligen
- die zunehmenden Militarisierung und die
Auswirkungen auf globaler Ebene im Kampf um Ressourcen und
kapitalistische Vorherrschaft
- den Umgang mit innergesellschaftlichen Konflikten
und das zivilgesellschaftliche Leben
- vergangene antimilitaristische Proteste und
Ereignisse
„Ohne uns!“ Keine zehn Jahre nach den Grauen des Zweiten Weltkrieges gingen Anfang der 1950er Jahre Zehntausende mit dieser Parole gegen eine deutsche Wiederaufrüstung auf die Straße. Heute verlaufen die Debatten und Entscheidungen um weitere Kriegseinsätze dagegen weitestgehend ungestört.
Die von der Bundeswehr seit 1990 absolvierten 40 Auslandseinsätze finden geographisch in weiter Ferne statt. Außer den eingesetzten Soldaten, den Angehörigen von Sicherheitsfirmen und Hilfsorganisationen bekommt die Grauen des Krieges hier kaum jemand zu Gesicht. Nur ab und zu dringen Nachrichten über Entführungen und Bombenexplosionen in den hiesigen Alltag und geben der Frage nach dem Wert eines „westlichen“ Menschenleben kurzzeitig Gestalt. Die allermeisten Menschen sterben aber unter den Bomben der NATO-Truppen als anonyme „Kollateralschäden“ oder „Taliban“, sie finden keine Erwähnung in den Medien. Die unbestreitbare Wahrheit, dass Krieg als Anwendung militärischer Gewalt den Tod tausender Zivilisten fordert, wird hinter Diskursen um den "Abwehrkampf gegen Terror" und "humanitärer Aufbauhilfe" versteckt.
--Standpunkte--
Während JournalistInnen, WissenschaftlerInnen und
Opferverbände die Lügen und ideologischen
Erklärungsmuster vergangener Kriege enthüllen und die
unfassbaren ökonomischen, sozialen und infrastrukturellen
Folgewirkungen und Verbrechen vor Augen führen, werden unter
dem propagandistischen Geknatter der Verteidigung von Sicherheit und
Freiheit bereits neue militärische
Einsätze ohne größere Widerstände
durchgeführt.
Bleibt eine Vorstellung der grausamen Zerstörungen, die durch
die Kriegseinsätze, an denen auch die Bundeswehr teilnimmt, zu
abstrakt, weil die Kriegsschauplätze in weiter Ferne liegen?
Ist die tatsächliche Vergegenwärtigung zu gewaltig,
dass lieber verdrängt wird? Oder läßt man
sich immer wieder von den doch sehr ähnlichen
Erklärungsmustern täuschen?
Ist die Tatsache, dass der freundliche Bruder einer Freundin als
Angestellter einer Privaten Militärfirma schon in mehreren
Kriegsgebieten geschossen hat, dass die attraktive Frau im Cafe die
Berliner Repräsentanz der Rüstungsfirma xy leitet,
dass der Cousin in einem Dienstleistungsbetrieb arbeitet, das
für den Transport von Rüstungsgüter
verantwortlich ist oder dass die hilfsbereite Nachbarin an der
Entwicklung einer Software für eine Aufklärungsdrohne
beteiligt ist, die bereits bei Castortransporten eingesetzt wurde, ist
diese Realität zu komplex, zu widersprüchlich, um
erfasst zu werden, um einen eigenen Standpunkt zu finden?
--Das Geschäft mit dem Krieg--
Die militärischen Einsatzorte der Bundeswehr liegen in
weiter Ferne, doch die Profiteure der Kriege, deren
„intelligenten Wirksysteme“ oder „120 mm
Glattrohrkanonen“ in Afghanistan menschliche Körper
zerfetzen oder deren Tornados Bombardierungsziele ausspähen,
die sich später als Rückzugsorte von Zivilisten
entpuppen, gehen ihren alltäglichen mörderischen und
profitablen Geschäften zwischen einem „Latte
Machiatto“ Unter den Linden und Sushi am Potsdamer Platz
nach. Viele deutsche und europäische Rüstungsfirmen
haben einen Sitz an den Flaniermeilen Berlins. Doch es ist weniger der
repräsentative Glanz, sondern die Nähe zum
Regierungsviertel, die für diese Firmen wichtig ist. In
Berlin nehmen ihre Lobbyisten Einfluss auf politische
Entscheidungsprozesse und der Krieg ist ein wichtiger
Geschäftsbereich.
Bundeswehr im Innern - Militär statt
Mitbestimmung
Dieselbe Bundeswehr, die in Afghanistan Krieg führt, soll wie
bereits im Juni 2007 beim G8-Gipfel bald auch im Inland eingesetzt
werden. Noch waren es nur Aufklärungsbilder die von den
Tornados und Spähpanzern geschossen wurden.
Es ist höchste Zeit, die Militarisierung zu stoppen und alle Kriegseinsätze zu beenden!
Wiederentwaffnung! Rüstungsfirmen umwidmen!
Aus dem Militär desertieren! Bundeswehr wegtreten, Mobilmachung entgegentreten!